Die Zeremonie (Gishiki – å„€å¼)
Englischer Titel: The Ceremony
Französischer Titel: La Cérémonie
Spanischer Titel: La ceremonia
Griechischer Titel: Η τελετή
Russischer Titel: Церемония
Originaltitel: Gishiki – å„€å¼
Alternative Titelvarianten:
Familienfeiern / Ceremonias / I teleti
Familiendrama – Japan
Produktionsjahr: 1970
Filmlänge: 123 Minuten
Regie: Nagisa Oshima
Buch: Takashi Tamura, Mamoru Sasaki, Nagisa Oshima
Kamera: Toichiro Narushima
Musik: Toru Takemitsu
Filmbeschreibung:
Die Geschichte einer japanischen Großfamilie, in der sich Zeit- und Generationsprobleme im Spannungsfeld zwischen traditionellen, nationalen und familiären patriarchalischen Ideologien und individuellen Befreiungsversuchen dramatisch entwickeln. Ein künstlerisches Werk, das sowohl den Zauber alter japanischer Kultformen als auch den zerstörerischen Zwang ihrer sinnentleerten Autorität faszinierend zum Ausdruck bringt.
Masuo und seine Verwandte Ritsuko, die er seit zehn Jahren nicht mehr gesehen hat, erhalten 1970 ein Telegramm von ihrem Verwandten Terumichi. Dieser weigert sich, nach dem Tod des Großvaters die Nachfolge als Oberhaupt der Familie Sakurada anzutreten, und kündigt an, auf einer abgelegenen Insel sterben zu wollen. Der Film blendet zurück ins Jahr 1947, als Masuo, damals zehnjährig, nach dem verlorenen Krieg mit seiner Mutter aus der wieder von China beherrschten Mandschurei nach Japan repatriiert wird. Sein Vater hat sich umgebracht, nachdem der Kaiser kapituliert und seiner Göttlichkeit entsagt hat. Die wichtigsten Begleiter während seiner Kindheit werden nun Terumichi, Ritsuko und Tadashi, die in nicht ganz klaren Verwandtschaftsverhältnissen Teil der Familie Sakurada sind. Zur oberen Gesellschaftsschicht gehörend, wird die Familie – Ehefrauen, Mätressen, Schwieger- und Enkelkinder – vom patriarchisch herrschenden Großvater gelenkt. Dieser schreibt Masuo, dem ältesten seiner männlichen Nachkommen, den Weg als künftiges Familienoberhaupt vor.
Die Familie weist auffällige Lücken auf, zahlreiche Väter und Mütter fehlen. Während Onkel Isamu ideologisch der stalinistischen Linie der Kommunisten anhängt, hat Tadashis Vater Susumu wegen Kriegsverbrechen Jahre in chinesischer Haft verbracht und ist ein gebrochener, schweigender Mann. 1952, nach dem Tod seiner Mutter und mittlerweile ein Jüngling geworden, spürt Masuo Zuneigung zu Ritsukos sinnlicher Mutter Satsuko. Doch der Großvater unterbindet eine sich anbahnende Beziehung und überläßt Satsuko dem jungen Terumichi, der mit ihr seine ersten erotischen Erfahrungen macht. Masuos Annäherung an Ritsuko 1956 scheitert ebenfalls, weil der gewandtere Terumichi ihm zuvorkommt und Ritsuko zur Partnerin nimmt. Daraufhin findet man Satsuko aufgespießt mit einem Dolch; obwohl es heißt, sie habe sich selbst umgebracht, mutmaßt Masuo, der Großvater habe sie ermordet. Die größte Demütigung erfährt Masuo 1960, als die Familie ihn mit einer Frau zwangsverheiratet, die nicht zur Hochzeit erscheint. Der Großvater besteht dennoch darauf, daß die Zeremonie wie geplant durchgeführt wird, und Masuo muß neben einer imaginären Braut alle Riten vollziehen. Tadashi ist inzwischen Rechtsextremist geworden und wird von einem Auto überfahren. 1971, nach Bekanntwerden von Terumichis Todesbotschaft, legen Größen der Gesellschaft Masuo nahe, die Leitung des Familienunternehmens zu übernehmen. Er kommt mit Ritsuko auf der Insel an, und sie stellen fest, daß sich Terumichi tatsächlich umgebracht hat. Masuo, der sich Hoffnungen machte, Ritsuko könnte nun ihn heiraten, muß zusehen, wie sie sich zu Terumichi legt und sich ebenfalls umbringt. Er bleibt als letzter Überlebender der Familie zurück.
Darsteller der Jungenrollen
Trailer/Videos
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