Die Kinder der Flucht (2) Wolfskinder
Dokumentation – Deutschland
Produktionsjahr: 2006
Filmlänge: 45 Minuten
Filmbeschreibung:
Man nannte sie die Wolfskinder – Tausende Mädchen und Jungen, die bei Flucht und Vertreibung 1945 ihre Eltern verloren und in den ersten Jahren unter sowjetischer Besatzung in die Wälder flohen und ums nackte Überleben kämpften. Sie waren die letzten Opfer des von Hitler-Deutschland entfesselten Krieges. Der Film führt das bewegende Schicksal von fünf Geschwistern aus Ostpreußen vor Augen.
Die Geschichte von Rudi, Sieglinde, Irmgard, Waltraud und Ulli Liedke, alle zwischen sechs und dreizehn Jahre alt, begann mit dem Hungertod der Mutter im Winter 1946/47. Wo sollten die Geschwister hin? Ohne Eltern, ohne Obdach, ohne Nahrung erwartete sie in Ostpreußen der sichere Tod. Im benachbarten Litauen, so hieß es, sollte es Bauern geben, die Kindern Lebensmittel gaben. Doch der Weg dorthin war qualvoll und gefährlich. Vom Hunger getrieben, zogen sie fortan durch die litauischen Wälder und Dörfer, von Bauernhof zu Bauernhof und erbettelten sich das Lebensnotwendige.
Bis zu fünftausend deutsche Kinder sollen sich auf den Weg in die baltischen Gebiete begeben haben. Viele Litauer hatten Mitleid mit den Kindern, die teilweise nicht einmal mehr ihren eigenen Namen wußten. Sie gaben ihnen zu essen und manchmal auch Obdach und Arbeit. Doch Deutsche aufzunehmen, wurde von der Sowjetverwaltung verboten. So konnten die Kinder nie lange an einem Ort bleiben. Überall lauerten Gefahren auf sie: wilde Tiere, untergetauchte ehemalige Wehrmachtssoldaten oder Jugendbanden.
»Wir haben selbst Wölfe gesehen«, erinnert sich Waltraud Liedke, »am Waldrand saß ein ganzes Rudel davon. Die jaulten und jaulten. Ich werde dieses Geräusch nie vergessen.« Nach und nach wurden die Geschwister voneinander getrennt, bis schließlich nur noch die beiden jüngsten zusammen waren. Wie durch ein Wunder überlebten alle fünf Liedke-Kinder die traumatische Zeit. Für drei der fünf Geschwister endete die Odyssee 1948 in einem Kinderheim der DDR, zwei Schwestern blieben in Litauen zurück. Irmgard hatte das schwerste Los: Sie lebte bei einer Bauernfamilie, die sie wie eine Arbeitssklavin behandelte. Noch immer fällt es ihr schwer, über diese Zeit zu sprechen.
Erst Mitte der fünfziger Jahre, als man in Westdeutschland schon vom Wirtschaftswunder sprach, fanden sich die Geschwister wieder. Bis heute sind die Wunden der Erinnerung nicht verheilt.
Darsteller der Jungenrollen
Lukas Schust(Ulrich Liedke)
Geburtsjahr: 1997
Alter des Darstellers:
ungefähr 9 Jahre
Geburtstag: 08.01.1993
Alter des Darstellers:
ungefähr 13 Jahre
Geburtsjahr: 1993
Alter des Darstellers:
ungefähr 13 Jahre
Weitere Informationen
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Archiv der Sende- und Vorführtermine:
Dienstag, 5. Dezember 2006, 20.15 bis 21.00 Uhr, ZDF
Montag, 18. Dezember 2006, 15.00 bis 15.45 Uhr, ZDFdoku
Montag, 18. Dezember 2006, 23.00 bis 23.45 Uhr, ZDFdoku
Donnerstag, 21. Dezember 2006, 6.00 bis 6.45 Uhr, ZDFdoku
Sonnabend, 13. Januar 2007, 20.15 bis 21.00 Uhr, Phoenix
Freitag, 19. Januar 2007, 18.30 bis 19.15 Uhr, Phoenix
Sonnabend, 20. Januar 2007, 14.00 bis 14.45 Uhr, Phoenix
Dienstag, 14. August 2007, 13.15 bis 14.00 Uhr, Phoenix
Freitag, 18. Januar 2008, 20.15 bis 21.00 Uhr, 3sat
Dienstag, 1. Dezember 2009, 21.00 bis 21.45 Uhr, Phoenix
Mittwoch, 2. Dezember 2009, 8.15 bis 9.00 Uhr, Phoenix
Mittwoch, 2. Dezember 2009, 19.15 bis 20.00 Uhr, Phoenix
Sonntag, 8. (9.) Mai 2011, 1.00 bis 1.45 Uhr, Phoenix
Montag, 20. Juni 2011, 20.15 bis 21.00 Uhr, Phoenix
Montag, 18. Juli 2016, 21.00 bis 21.45 Uhr, Phoenix
Mittwoch, 20. Juli 2016, 13.30 bis 14.15 Uhr, Phoenix
Montag, 15. (16.) August 2016, 2.45 bis 3.30 Uhr, Phoenix