Ivan und Abraham / Ich Iwan, du Abraham (Moi Iwan, toi Abraham / Ja – Iwan, Ty – Abram)
Englischer Titel: Me Ivan, You Abraham / Ivan and Abraham
Russischer Titel: Я – Иван, ты – Абрам
Originaltitel: Moi Iwan, toi Abraham / Ja – Iwan, Ty – Abram
Alternative Titelvarianten:
Moi Ivan, Toi Abraham / Ya – Ivan, Ty – Abram / Ich Ivan, du Abraham
Jugenddrama – Polen, Frankreich
Produktionsjahr: 1993
Filmlänge: 105 Minuten
Filmbeschreibung:
Zwei Jungen, ein Jude und ein polnischer Christ, verlassen Anfang der 30er Jahre die Enge ihres »Schtetls« an der polnischen Ostgrenze, um den Vorurteilen, die ihre Freundschaft belasten, zu entfliehen. Sie können zwar zur Rückkehr bewegt werden, finden das Heimatdorf jedoch durch ein Pogrom verwüstet und verlassen vor. Ein ebenso spröder wie poesievoller Film, der in beeindruckenden Schwarz-Weiß-Bildern die untergegangene Welt des Ostjudentums beschwört und der Menschheitserinnerung verpflichtet ist. (O.m.d.U.)
Ein kleines Dorf an der polnischen Ostgrenze Anfang der 30er Jahre. Auf den ersten Blick scheint das Gemeinwesen intakt, Juden leben friedlich neben Polen, Sinti und Russen, der Handel und das Gewerbe blühen, jeder hat sein Auskommen. Doch es gährt unter der Oberfläche. Den Polen sind die Spekulationen des Großgrundbesitzers Nachman suspekt, die Juden wiederum achten sorgsam darauf, unter sich zu bleiben. Das muß auch der neunjährige Abraham schmerzhaft erfahren, dem eine Freundschaft mit dem 13jährigen »Goi« Ivan, einem polnischen Christenjungen, untersagt wird. Zunächst fügt sich Ivan in sein Schicksal, bleibt auf Distanz und reagiert störrisch, doch irgendwann fassen die beiden Freunde den Entschluß, das »Schtetl« zu verlassen, um ihre Zukunft in der großen weiten Welt zu suchen, die gewiß Platz für sie und ihre Freundschaft haben wird. Als ihr Verschwinden entdeckt wird, überredet Rachel, Abrahams ältere Schwester, den Kommunisten Aaron, der auf der Flucht vor der Polizei ist, die beiden Kinder zu suchen und verläßt ebenfalls das Dorf, über dem sich seit geraumer Zeit bedrohliche Schatten zusammenbrauen. In der Fremde reifen Abraham, der sich seine Schäfchenlocken abgeschnitten hat und als Sinti-Junge vagabundiert, und Ivan, der erste, scheue Erfahrungen in Sachen Liebe macht. Abraham ist erstmals frei von den Zwängen seiner Gemeinschaft, darf auf einem Pferd reiten und ein Fohlen in die Arme nehmen. Rachel und Aaron können die beiden Freunde schließlich zur Rückkehr bewegen, ein Entschluß, der für sie selbst mittlerweile außer Frage steht; sie wollen ihr Glück und ihre Zukunft in Frankreich suchen, Die Kinder kehren heim, finden jedoch keine Heimat mehr vor. Das Dorf ist verwüstet, der lang angestaute Haß, die latente Feindseligkeit hat sich in einem Pogrom entladen, die Juden sind tot oder vertrieben, die Gemeinschaft hat aufgehört zu existieren. Abraham sieht zwar, aber begreift nicht so recht, Ivan schließt den Freund in die Arme. Nie mehr wird es so sein wie früher, nie mehr so, wie es sein soll.Darsteller der Jungenrollen
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