El Bola
Englischer Titel: Pellet
Russischer Titel: Шарик
Originaltitel: El Bola
Alternative Titelvarianten:
Wooden Ball
Jugenddrama – Spanien
Produktionsjahr: 2000
Filmlänge: 88 Minuten
Regie: Achero Mañas
Buch: Verónica Fernández, Achero Mañas
Kamera: Juan Carlos Gómez
Musik: Eduardo Arbide
El Bola
Filmbeschreibung:
Gefährliche oder sadistische Kinderspiele sind für Filmemacher immer ergiebiges Material. In der Eröffnungsszene des spanischen Streifens »El Bola« sieht man, wie eine Gruppe von Jungen ein Gleis überquert, gerade bevor ein Zug vorüberdonnert. Wer den Zug am nächsten heranfahren läßt, bevor er davonläuft, ist natürlich der Held. Die Szene ist schaudererregend und wirkt rückwirkend bedeutsam. Warum die dreizehnjährige Hauptperson – mit dem Spitznamen El Bola geschmückt, weil er immer eine kleine Metallkugel bei sich hat – schon bald bei dem Spiel nicht mehr mitmacht, wird nach und nach deutlich. Für ihn ist das Leben alles andere als ein Spaß, mehr noch, in einem »Gespräch-unter’m-Sternenhimmel« mit seinem Freund Alfredo wundert er sich über dessen lakonische Bemerkung, daß, wenn er jetzt sterben würde, das zwar schade sei, daß er dann aber immerhin schon auf ein schönes Leben zurückblicken könne. Für El Bola muß das Leben erst noch anfangen, denn er wird fast täglich von seinem Vater mißhandelt. Das beschränkt sich nicht auf Prügel allein: Der Junge soll den eigenen Urin trinken und bekommt Abführmittel verabreicht. Wie die meisten Kinder, die mißhandelt werden, versucht auch er sein Geheimnis ängstlich zu hüten. Daß es auch anders geht, erlebt er bei Alfredo zu Hause. Ein größerer Gegensatz zwischen zwei Familien ist kaum denkbar. Alfredos Vater ist zu seinem Sohn eher wie ein Freund, ohne jedoch sich seiner elterlichen Verantwortung zu entziehen. Daß sich diese Rollen gut vereinbaren lassen, kommt schön zum Ausdruck in einer Szene, in der er erfährt, daß sich sein Sohn an dem oben genannten Spiel beteiligt. Durch diesen Blick auf ein anderes Familienleben gestärkt, lehnt sich El Bola gegen seinen Vater auf. Darauf wird er schlimmer verprügelt als je zuvor, wobei der Zuschauer keineswegs geschont wird. Das hat aber zur Folge, daß sich der Junge in das Haus seines Freundes flüchtet. Dessen Vater verspricht ihm, daß er die Nacht dort zubringen kann, aber ein besorgter Sozialarbeiter weist auf mögliche rechtliche Konsequenzen hin. Alfredos Eltern laden daraufhin Pablos Vater in ihr Haus ein. Die Jungen bekommen Wind davon und Pablo türmt. Alfredo bringt seinen Vater zur Verzweiflung, weil er ihm nicht sagen will, wohin Pablo gegangen ist. In einem letzten Versuch, seinen Sohn zur Vernunft zu bringen, versetzt er ihm einen Schlag. Es ist eine merkwürdige Dissonanz in dem Verhältnis zwischen diesem Vater und seinem Sohn. Will der Regisseur hier den Unterschied zwischen den ohnmächtigen Klaps und der schweren Mißhandlung betonen? Anders läßt sich das kaum interpretieren. Als Alfredos Vater kurz darauf Pablo in der Stadt sieht und ihn packt, gerät der Junge vor Angst in Panik.
Pablo ist ein hübscher und empfindsamer Junge, der Film hat ein paar atemberaubende Augenblicke und ist intelligent konstruiert. Die Rolle des Sozialarbeiters ist weniger überzeugend und der Beruf des warmherzigen, sozial empfindenden Vaters von Alfredo (Tätowierer) ist nur eine verständliche Entscheidung im Rahmen der symbolisch gestalteten Aussage: daß alle Eltern unweigerlich das Leben ihrer Kinder prägen. Zum Geburtstag bekommt Alfredo eine Tätowierung, fachmännisch angebracht von seinem Vater.
Darsteller der Jungenrollen
Juan José Ballesta
(Pablo / El Bola, 13 Jahre)
Geburtstag: 12.11.1987

Alter des Darstellers:
ungefähr 12 Jahre
Pablo Galán
(Alfredo)
Geburtstag: 24.11.1986

Alter des Darstellers:
ungefähr 13 Jahre
Geburtstag: 23.07.1995

Alter des Darstellers:
ungefähr 5 Jahre
Weitere Informationen
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