Оригинальное название: Gisberta
Kurzspielfilm – Германия
Производственный год: 2008
Продолжительность фильма: 23 минут
Режиссура: Lisa Violetta Gaß
Сценарист: Matthias Vom Schemm
Оператор: Max Hüttermann
Композитор: Theo Hüttermann
Rocky 62
»Gisberta« ist ein realistisch inszenierter Film, der ungeschminkt die Brutalität von Jugendlichen in der heutigen Zeit aufzeigt. Eine gute Darstellung bietet dabei Moritz Michels, der den schüchternen Elischa spielt. Elischa hat es nicht leicht und wird bei jeder Gelegenheit von Alex, dem Wortführer der Jungen gepiesakt. Das geht so weit, das die Jungs auf seine Kleidung urinieren und anschließend den Kopf von Elischa in diese hineindrücken. Als Elischa mit Gisberta allein in der Waschküche ist, sieht Alex seine Chance gekommen, der rasend eifersüchtig auf Elischa ist, weil er sich so gut mit Gisberta versteht, endlich bei Gisberta »ans Ziel zu kommen«. Als Alex Gisberta an die Wäsche will, wächst der kleine Elischa über sich hinaus und stellt sich vor Gisberta. Es kommt zu einem Handgemenge mit tödlichem Ausgang. Ein tragisches Ende. Schonungslos zeigt der Film auf, welche Konsequenzen aus solchen unbedachten Situationen entstehen können. Ein großartiger Film, bei dem ich allerdings als negativen Punkt anmerken möchte, daß sich auch eine Jungregisseurin wie Lisa Violetta Gaß anscheinend von der Missbrauchshysterie und neuen Prüderie in unserem Lande hat anstecken lassen. Sie wagt es nicht, in der Duschszene die Jungs nackt zu zeigen. Sie duschen in Badehose!!! Auch als Elischa die Badehose runtergezogen werden soll, wird dies nur ansatzweise angedeutet. Nun kann es natürlich auch sein, daß die Jungs sich nicht nackt vor der Kamera zeigen wollten, was mich in der heutigen Zeit, wo den Buben schon von klein auf falscher Scham anerzogen wird, auch nicht verwundern würde. Da gab es schon mal andere Zeiten! Über die wahren Gründe kann man trefflich spekulieren. Was die natürliche Darstellung von nackten Kindern und Jugendlichen im Film betrifft, scheint das in Deutschland mittlerweile ein Tabuthema zu sein. Das sieht in anderen europäischen Ländern (noch) anders aus.
»»Gisberta« ist ein tragischer Film, der ein modernes Bild von Jugendlichen zeichnet, die mit der fortschreitenden Sexualisierung der Gesellschaft konfrontiert sind. Vor allem die Aktualität des Stoffes und der damit einhergehende Wunsch, die Realität so authentisch wie möglich widerzuspiegeln, drängten mich, das Projekt immer weiter voranzutreiben. In der Inszenierung war mir dabei von Anfang an wichtig, einen Weg zu finden, den Zuschauer möglichst »reale« Situationen miterleben zu lassen. Durch Improvisation und Offenheit schafften wir letztendlich den Raum, in dem die Schauspieler trotz Inszenierung impulsiv agieren und ich Wahrhaftiges evozieren konnte.«, so Lisa Violette Gaß über ihren Film.
Der Film ist auf dem Kurzfilmsampler »Liebe, Leid und Leidenschaft« enthalten, auf dem junge Regisseure Geschichten über das Erwachsenwerden erzählen. Neben diesem sind dort auch die Filme »Bruder, Bruder«, (siehe: http://www.heiners-filmseiten.de/index.php?action=filminhalt&filmid=69139) und »Asmus«, (siehe: http://www.heiners-filmseiten.de/index.php?action=filminhalt&filmid=49075) enthalten. Zu beziehen bei Absolut Medien. Einfach obigen Link anklicken.