Folge 745
Tempelräuber
Originaltitel: Tempelräuber
Alternative Titelvarianten:
Tatort: Tempelräuber | Tatort – Tempelräuber
Krimiserie – BRD, Deutschland, Österreich
Produktionsjahr: 2009
Filmlänge: 90 Minuten
Regie: Matthias Tiefenbacher
Buch: Magnus Vattrodt
Kamera: Holly Fink
Musik: Ulrich Reuter
Filmbeschreibung:
Professor Karl-Friedrich Boerne ist auf dem Nachhauseweg, als er Zeuge wird, wie ein alter Mann rücksichtslos von einem Auto überfahren wird. Als Boerne dem sterbenden Opfer zu Hilfe eilt, wird er beinahe selber überfahren. Der »Unfall« scheint ein gezielter Mordanschlag mit einer ungewöhnlichen Tatwaffe gewesen zu sein: Vater Thiels Taxi. Aber nicht nur Staatsanwältin Wilhelmine Klemm sträuben sich die Haare, als sie das Opfer erkennt, denn es handelt sich um Ludwig Mühlenberg, den als besonders konservativ geltenden Regens des Priesterseminars Sankt Vincenz. Und das in einer Stadt, in der, so Staatsanwältin Klemm, ein toter Priester so viel zählt wie zwei tote Bürgermeister oder drei tote Polizisten. Der in Glaubensfragen nicht unbedingt als bibelfest bekannte Kommissar Thiel ermittelt daraufhin im erzkatholischen Milieu zukünftiger Priester. Professor Boerne, der die Taxiattacke mit ein paar handfesten Frakturen überstanden hatte, muß derweil lernen, fremde Hilfe in seinem Junggesellenhaushalt und -leben zu ertragen. Für beide einschneidende Erfahrungen!
Den Schlüssel zur Lösung des Falls hält Thiel in der Hand, als er weiß, was es mit dem Begriff »Tempelräuber« auf sich hat. Gemeint sind die Kinder von Priestern, die der Kirche in deren Augen das Personal »rauben«. Dreitausend soll es nach Schätzungen in Deutschland geben. Genau sagen kann das niemand. Auch in diesem Tatort tauchen zwei auf. Einer davon ist der Teenager Steffen, der aus Angst um seine »kleine geheime Familie« zum Mörder wurde. Behutsam und ohne didaktischen Impetus wird die Thematik eingeführt und eindringlich gezeigt, welche Folgen das ständige Versteckspiel für die Betroffenen hat. Ausgerechnet der sonst so humoristische Münster-Tatort glänzt mit einem bewegenden Finale. Selbst der knorrige Thiel kommt da ins Grübeln und stellt die Gottesfrage. »Schön wäre es schon, wenn man wüßte, daß es ihn gäbe«, sagt der Kommissar, um dann völlig übermüdet an Boernes Schulter einzunicken.
Darsteller der Jungenrollen
Geburtstag: 01.09.1993
Alter des Darstellers:
ungefähr 15 Jahre
Weitere Informationen
Dieser Film wurde von Franz-Josef in die Filmliste eingetragen!
Es sind keine alten Sendetermine vorhanden!