Englischer Titel: Shots from Noah’s Ark Russischer Titel: Залп Ноева ковчега Originaltitel: Die Schüsse der Arche Noah
Drama – DDR Produktionsjahr: 1982 Filmlänge: 85 Minuten
Regie: Egon Schlegel Buch: Egon Schlegel Kamera: Peter Brand Musik: Gunther Erdmann
Filmbeschreibung:
Ein zehnjähriger Berliner Junge erlebt das letzte Jahr des Zweiten Weltkrieges als ein Wechselbad der Gefühle. Zwischen den Überzeugungen der bibelfesten Mutter, den Parolen des kommunistischen Vaters und der nationalsozialistischen Lehre an der Schule hin- und hergerissen, glaubt er den Ausweg aus seinem Elend in einer Synthese aus Jesus und Lenin zu finden. Ansprechende, auch in der Ausdeutung religiöser Momente diskussionswerte Literaturverfilmung, die durch eine sensible Kamera und gute Darsteller unterstützt wird.
Der zehnjährige Klaus Wensloff lebt im letzten Kriegsjahr in einer gefährlich-widersprüchlichen Welt. Sein Vater ist Kommunist und aktiver Antifaschist, hört und verbreitet die Nachrichten der Feindsender, fälscht Ausweise und Lebensmittelkarten, um Verfolgten zu helfen, versteckt gefährdete Leute und bezeichnet Hitler als Verbrecher. In der Schule aber hört Klaus von der sympathischen, verehrten Lehrerin, daß Hitler der beste Deutsche ist, und seine Freunde sind begeisterte Hitler-Jungen.
Dieser Widerspruch in seinem Leben spitzt sich für Klaus in entsetzlicher Weise zu, als eine jüdische Familie heimlich bei ihnen unterkommt. Schließlich wird dies entdeckt, und die beiden Familien zerstreuen sich in alle Winde. Klaus, von seinem Vater nach Ostpreußen gebracht, kommt mitten hinein in das Inferno des zu Ende gehenden Krieges, das er ganz auf sich gestellt durchlebt. In all dem für den Jungen undurchsichtigen Chaos findet er Halt und Trost in den Erinnerungen an seine Mutter, ihrer Erzählung von der Arche Noah, die sich in seiner Phantasie mit des Vaters Bericht vom Panzerkreuzer Aurora und von Lenin, dem Kapitän der Weltrevolution, mischt.