Till Eulenspiegel
Russischer Titel: Тиль Уленшпигель
Originaltitel: Till Eulenspiegel
Spielfilm – DDR
Produktionsjahr: 1974
Filmlänge: 102 Minuten
Regie: Rainer Simon
Buch: Rainer Simon, Jürgen Klauß
Kamera: Claus Neumann
Musik: Friedrich Goldmann
Filmbeschreibung:
Eine in die Zeit kurz vor den Bauernkriegen 1524/25 verlegte Verfilmung des ursprünglich im vierzehnten Jahrhundert spielenden Volksbuches, in dem der Bauernsohn Till Eulenspiegel durch seine Possen und Streiche die Widersprüche und Grausamkeiten feudaler Gesellschaftsstrukturen aufzeigt. Die bildstarke, auch nicht vor Derbheiten zurückschreckende Inszenierung wird in ihrem filmischen Erzählfluß durch eine die Dialektik der Geschichte allzu betonende Dramaturgie und Musikbearbeitung behindert. Als Angriff auf Autoritäten von gleichnishafter Bedeutung stand der Film in der DDR kurz vor einem Verbot.
Till Eulenspiegel, eine Legendenfigur aus der Zeit des Bauernkrieges, zieht durch die Lande, um den Mächtigen den Spiegel vorzuhalten und dem einfachen Volk die Augen zu öffnen. Stationen seiner Schelmenstreiche sind die Burg des anachronistischen Ritter Kunz; der Hof des Fürsten Heinrich, dessen Festsaal er neu ausmalen soll, und der Kaiserhof. Durch einen gewitzten, scharfsinnigen Disput mit den arroganten und dogmatischen Professoren kann er die Gnade des Kaisers wiedererlangen, entgeht so dem Galgen, wird aber des Landes verwiesen.
Das Deutsche Volksbuch berichtet um die Wende zum sechzehnten Jahrhundert von einem Bauernjungen, der mit seinen Streichen die Obrigkeit provozierte und gesellschaftliche Mißstände anprangerte. Rainer Simon zog neben der Legende eine Erzählung von Gerhard und Christa Wolf hinzu. Sie zeigt Till und seine Zeit äußerst derb und spart nicht mit politischen Zweideutigkeiten und religiösen Geschmacklosigkeiten.Weitere Informationen
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Archiv der Sende- und Vorführtermine:
Freitag, 22. (23.) März 2024, 0.05 bis 1.50 Uhr, MDR