Die Freundschaft zweier japanischer Schüler – Michio und Yasuo – wird auf eine arge Bewährungsprobe gestellt, als Yasuo wegen seiner engelsgleichen Stimme in den Schulchor berufen wird, während der andere versagt. Zunächst langsam entwickeltes Gesellschaftsbild, das seine zunehmende Gewalttätigkeit aus dem japanischen Gesellschaftssystem zu erklären versucht, das ein individuelles Scheitern nicht zuläßt und unter dessen Druck immer mehr Jugendliche zerbrechen.
Soziale Umwälzungen erschüttern das Leben in einem japanischen Internat. In Dokuritsu, einer Schule für Anhänger des christlichen Glaubens, kümmert sich Sänger Yasuo um den scheuen Neuzugang Michio. Er überredet ihn, im Chor mitzusingen. Doch als Yasuo, von Demonstrationen in Tokio aufgewühlt, seine Stimme verliert, ist es Michio, der ihm helfen muß ...
Kurz bevor Michios Vater stirbt, bäumt er sich noch einmal auf, sein Leben scheint an ihm Revue zu passieren und er fragt verzweifelt: Was war das? Was war das bloß? Der fünfzehnjährige Michio ist nun Waise und kommt in ein Internat, mitten in den Bergen. Es ist eine katholische Schule, ein Heim für Jungen, und die können, wie man weiß, grausam sein. Michio stottert, aber er findet einen Freund: Yasuo, einen selbstbewußten Epheben mit einer glockenhellen Falsettstimme, die er erklingen läßt, als die anderen Michios Stottern nachäffen. Es ist der Beginn einer wunderbaren, homoerotisch angehauchten Freundschaft. Yasuo hat einen Traum: Er will in den Chor der Wiener Sängerknaben. Er bringt Michio dazu, in den Schulchor einzutreten, denn singend stottert er nicht. Das hatte Yasuo der bibellesende Gesangslehrer Seino erklärt: Singen ist Leben, ohne Brüche, ohne Stottern. Alles wird gut, bis eines nachts Satomi, eine alte Genossin des Lehrers, in der Bibelstunde erscheint: Sie ist auf der Flucht, weil sie in Tokio Bomben geschmissen hat. Es sind die siebziger Jahre, und auch in Japan hoffen die jungen Menschen auf eine Revolution, auf das Ende einer verlogenen Herrschaft, auf die Bewältigung der faschistischen Vergangenheit ...