Keuchhusten (Szamárköhögés)
Englischer Titel: Whooping Cough
Französischer Titel: Coqueluche
Spanischer Titel: Tos ferina
Russischer Titel: Коклюш
Originaltitel: Szamárköhögés
Alternative Titelvarianten:
Szamarkohoges
Tragikomödie – Ungarn
Produktionsjahr: 1986
Filmlänge: 91 Minuten
Regie: Péter Gárdos
Buch: Péter Gárdos, András Osvát
Kamera: Tibor Máthé
Musik: Jan Novák
Keuchhusten
Filmbeschreibung:
Oktober 1956. Tomi und Annamari, die schulpflichtigen Kinder einer Budapester Familie, freuen sich, daß am nächsten Tag der Unterricht ausfällt. Der Vater erzählt stolz, er habe einen Kollegen geohrfeigt, die Großmutter bringt einen von Kugeln durchlöcherten Brotlaib heim. In den Straßen von Budapest wird gekämpft. Die Familie reagiert konfus und Annamari bekommt Keuchhusten ...
Die Kleinbürgerfamilie als Mikrokosmos der Gesellschaft erlebt in dieser Tragikomödie den Aufstand aus der Perspektive der eigenen vier Wände, eine für dieses Thema unübliche Sichtweise. Die Kamera verläßt fast nie den Schauplatz der Wohnung, woraus sich eine kammerspielartige Struktur ergibt, in der sich das Drama aus den beobachteten Details und Reaktionen der Akteure sowie aus Wochenschaufragmenten und einer Tonkulisse erschließt, die den Schlachtenlärm als Echo durch die Wände dringen läßt – Innenansichten eines allgegenwärtigen Belagerungszustandes.

Während des ungarischen Volksaufstands 1956 geraten nicht nur die politischen Verhältnisse ins Wanken. Die Welt der Erwachsenen ist aus den Fugen geraten, die Kinder erhalten schulfrei an diesem Morgen in Budapest. Auch der zehnjährige Tomi und die achtjährige Annamari bleiben zu Hause. Dort finden sich bald auch der Vater und die Großmutter wieder ein, die einzigen der Familie, die sich morgens auf gewohnte Wege begeben hatten. Die Oma kehrt mit zwei durchschossenen Broten zurück, der Vater, ein Direktor, hingegen hat jemanden geohrfeigt. Die Familie schließt sich in ihre vier Wände ein, aber das Leben der beiden Kinder wird ungewohnt aufregend. Durch das Verhalten der Erwachsenen merken sie, daß etwas Außergewöhnliches passiert sein muß. Verwundert beobachten sie, daß die Eltern gar keine untadligen und tapferen Vorbilder sind. Der Vater ist vielleicht gar kein so großer, ernstzunehmender Direktor, möglich sogar, daß er lügt. Schließlich will er als Steptänzer nach Amerika. Die Mutter hat einen anderen, die Magd zeigt sich ohne Kleider. In Tomi erwacht allmählich der Mann, Annamari dagegen ist die freche Göre. Nur die Großmutter zeigt sich nach wie vor von ihrer unerschütterlichen Seite – sie gehört einer anderen Generation an. Erst als wieder Ruhe nach den Kämpfen in der Stadt einzieht, zeigt sich die Tragödie deutlich im Klassenzimmer: Manche Schulbank wird von nun an leerbleiben.
Die groteske Geschichte über den Volksaufstand 1956 erzählt von der Welt der Erwachsenen aus der Sicht von Kindern.
Darsteller der Jungenrollen
Marcell Tóth
(Tomi, 10 Jahre)
Weitere Informationen
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