Don Quichottes Kinder
Englischer Titel: Don Quijote’s Children
Originaltitel: Don Quichottes Kinder
Drama – Deutschland
Produktionsjahr: 1980
Filmlänge: 87 Minuten
Regie: Claudia Holldack
Buch: Claudia Holldack, Christiane Höllger
Filmbeschreibung:
Nach der Scheidung der Eltern, die sich endlich ihrer scheinprogressiven Lebenslüge bewußt wurden, leidet ein elfjähriger Junge unter den zwanghaften Emanzipationsanstrengungen seiner Mutter. In seiner Ratlosigkeit gibt er eine Zeitungsannonce auf, in der er nach einer verständigen Freundin sucht. Dies wird von der Presse zwar sensationsträchtig ausgespielt, verhilft aber sowohl dem Jungen als auch der Mutter zu einer Lösung.
Der Erstlingsfilm versucht, die Lebensgefühle der Achtundsechzigergeneration aus der Perspektive ihrer Kinder zu beschreiben – ein schönes Konzept, das leider nicht ohne Klischees und Verworrenheiten realisiert wurde.
Der Film erzählt die Geschichte eines elfjährigen Jungen, der eine Annonce aufgibt, in der er »jemanden sucht, der zu ihm hält ...«.
Alexander leidet unter dem Verlust seines Vaters, den er in seinen Tagträumen zu einem Ideal stilisiert, von dem seine Mutter sich aber scheiden lassen will. Einsam ist Alexander auf seiner Suche den emanzipatorischen Klimmzügen seiner Mutter ausgeliefert. Sie beweist sich zwanghaft, indem sie ihr Abitur nachmacht und genau »so gut« studieren will wie ihr Mann (ein ehemaliger Apo-Held). Alexander, selbst zaghaft kurz vor seiner Pubertät, erlebt sie bei ihren Versuchen der »freien Liebe«, die schon in der Studentenbewegung niemanden befreite. Verklärt und ohne Halt steht Alexander der Generation seiner Eltern gegenüber, die in den achtundsechziger Jahren zu Kampfhähnen wurden, weil sie zu schwach waren, Gefühle zu zeigen. Heute fehlt es ihnen an Lebenskunst, Ironie und Neugierde. Ein Mädchen – Babette – eben mit diesen Einsichten, ist es, bei dem der Junge schließlich Mut und Geborgenheit findet.
Für Alexanders Mutter wird die Freundschaft der beiden zu einem schmerzlichen Hinweis auf ihre eigenen Fehler. Unter dem Einfluß der Jugendlichen löst sie sich aus ihrer Verhärtung. Es ist das Mädchen, dem sie am Ende, zum ersten Mal weich und kindlich mit ihrer Wahrheit, ihre Betroffenheit anvertraut. Für Alexander ist die Geschichte seiner Eltern durchschaubar, greifbar geworden. Mit dieser Orientierung kann er seine Veridealisierung über Bord werfen und für das Mädchen ein Freund werden.
Darsteller der Jungenrollen
Weitere Informationen
Dieser Film wurde von Franz-Josef in die Filmliste eingetragen!
Es sind keine alten Sendetermine vorhanden!