Thanks Maa
Russischer Titel: Спасибо, мама
Originaltitel: Thanks Maa
Drama – Indien
Produktionsjahr: 2008
Filmlänge: 110 Minuten
Regie: Irfan Kamal
Buch: Irfan Kamal, Vishal Vjay Kumar
Filmbeschreibung:
Der zwölfjährige Straßenjunge Municipality findet ein im Müll ausgesetztes Baby. Municipality, der aus einem Heim ausgerissen ist, rettet dem Neugeborenen das Leben und stellt sich der Aufgabe, einen verantwortungsvollen Menschen zu finden, der das Baby adoptieren könnte. Weil er selbst verlassen wurde, ist er fest entschlossen, sogar die leibliche Mutter des Babys zu finden – eine enorme Aufgabe im städtischen Dschungel von Mumbai. Mit dem Baby im Arm und mit der Hilfe von anderen Straßenkindern macht er sich auf die fast aussichtslose Suche. Seine Helfer sind der zehnjährige Cutting, der achtjährige Dhed-Shaana, die zehnjährige Sursuri und der vierzehnjährige Soda.
Dieser Debütfilm von Irfan Kamal basiert auf der Tatsache, daß jeden Tag in Indien zweihundertsiebzig Neugeborene ausgesetzt werden. Kamal drehte seinen gefühlvollen, sozialen Film an realen Orten in Mumbai, mit realen Straßenkindern aus dem Slum. All die verlassenen, weggeworfenen und ausgesetzten Kinder hoffen, daß eines Tages ihre tadellose, göttergleiche Mutter kommen wird, um sie wieder aufzunehmen. Die spürbare Lust auf Leben und der Ideenreichtum der Helden werfen Licht auf eine Realität, die üblicherweise als Schattenseite des Daseins bezeichnet wird. Irfan Kamals fabelhaftes Regiedebüt ist authentischer als »Slumdog Millionaire«.
Regisseur Irfan Kamal thematisiert in seinem Debütfilm »Thanks Maa« (2008) das Leben auf Mumbais Straßen, Prostitution, Drogen, Sex und Inzest. Er zeigt homosexuelle Kußszenen, Prostituierte bei der Arbeit und Abhängige beim Gebrauch ihrer Spritzen. Nichts in seinem gesamten Spielfilm wirkt gespielt – ein seltener Eindruck bei indischen Filmen -, doch vieles wirkt in Kombination mit Popcorn und Pepsi seltsam fehl am Platz im Großformat auf der Leinwand. Die ersten Zuschauer waren geschockt, nicht weil sie Elend und Armut von ihren täglichen, Bus-, Auto-, Zug- oder Rikschafahrten durch den Großstadtmoloch nicht kennen würden, sondern weil man solche Szenen so gut wie nie auf einer indischen Leinwand zu sehen bekommt. Die Überzeugungskraft des Films liegt sowohl in seinen Bildern und der Natürlichkeit seiner Darsteller, als auch in der Sprache. Glücklichweise war die nationale Zensurbehörde einmal milde und nachsichtig und hat nur wenige Passagen der Dialoge mit »Beeps« versehen. Der Bambaiyya-Slang der Straßenkinder ist hart, voller Flüche und Schimpfwörter, doch so realistisch wie die fiktiven Schicksale der Protagonisten.
In einer Schlüsselszene dieses Films gibt der Wärter der Erziehungsanstalt dem Straßenjungen Municipality ein Stück Seife und sagt ihm, er solle schleunigst baden und sich deshalb vor ihm ausziehen. Bevor Municipality erkennt, was seine Absichten sind, beginnt der Wärter die Hände des Jungen zu tätscheln. Der Junge stutzt und erkennt, daß etwas falsch ist, er flieht in der gleichen Nacht aus der Besserungsanstalt.
In der vorletzten Szene, als Municipality tatsächlich eine Spur zur Mutter des verlassenen Kindes findet, lernt er eine bittere Wahrheit über das Leben. Diese Wahrheit zerbricht nicht nur den harten Straßenjungen, sondern auch die Zuschauer, die aktive Teilnehmer an der Reise der beiden Kinder geworden sind.
Darsteller der Jungenrollen
Shams Patel(Municipality Ghatkopar, 12 Jahre)
Geburtsjahr: 1996
Alter des Darstellers:
ungefähr 12 Jahre
Fotogalerie
Weitere Informationen
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