Alternative Namen: Sabu Dastagir | Sabu Dastigir | Selar Shaik Sabu | Sābū Dastagīr | साबू दस्तगीर
Geburtstag: 27.01.1924
Todestag: 02.12.1963
Sabu Dastagir (eigentlich Selar Shaik Sabu) wurde am 27. Januar 1924 in Karapur, Indien, geboren und für »Elephant Boy (Der Elefantenjunge)« (1936) von Robert Flaherty entdeckt. Mit diesem Film schaffte es der kleine pummelige Sabu auch gleich, zum Publikumsliebling aufzusteigen. »Elephant Boy« wurde ein Welterfolg und veränderte das Leben des damals 13jährigen Sabu total. Der englische Filmzar Sir Alexander Korda entdeckte den Jungen am Hofe des Maharadschas von Mysora auf der Suche nach einem riesengroßen Elefanten mit langen Stoßzähnen. Er fand das Tier, das aber nur den Kommandos des kleinen Sabu folgte. Korda engagierte beide. Elefant und Knabe zeigten dann soviel Talent vor der Kamera, daß Flaherty das gesamte Drehbuch ändern ließ. Korda holte den Jungen nach England, ließ ihn ausbilden und machte ihn zum Star. Seine Popularität festigte er mit drei von Vincent Korda produzierten Filmen: »The Drum (Gefahr am Doro-Paß)« (1938), »The Thief of Baghdad (Der Dieb von Bagdad)« (1940) und »The Jungle Book (Das Dschungelbuch)« (1942).
In »The Thief of Baghdad (Der Dieb von Bagdad)« spielt er einen Jungen, der mit Hilfe eines Lampengeistes dem wahren König wieder auf den Thron hilft, eine Story aus den »Märchen aus 1001 Nacht«. Aufgrund des Krieges konnte der Film nicht in Bagdad gedreht werden, und so mußte die märchenhafte Kulisse in der Mojavewüste Kaliforniens aufgebaut werden. Der farbenprächtige Film erhielt vier Oscars in den Tricktechniksparten und gehört zu den besten Filmen seiner Art. Sabu in seiner Rolle war zweifelsohne die Idealbesetzung.
Ebenso ideal besetzt war er in »The Jungle Book (Das Dschungelbuch)«. Zwar wurde der Film inzwischen durch die Disney-Trickfilmversion von 1967 längst an Beliebtheit übertroffen, aber die Sabuversion ist dennoch auch heute noch mehr als sehenswert.
Weniger geeignet war Sabu für »The Drum (Gefahr am Doro-Paß)«. Als Prinz wirkt er nicht überzeugend genug. Dafür sieht er in diesem Film meiner Meinung nach am schönsten aus.
Als Sabu älter wurde und Gewicht ansetzte, wurden seine Rollen zusehends schlechter und unbedeutender. Nur in »Black Narcissus (Schwarze Narzisse)« (1947) konnte er noch einmal überzeugen, bevor er 1963 starb, im Alter von nur 39 Jahren.
Sabu (eigentlich Sābū Dastagīr) war ein indisch-US-amerikanischer Schauspieler. Sabu war der erste indische Schauspieler, der es zu Weltruhm durch britische und amerikanische Filme brachte. Er wurde von Robert J. Flaherty und Zoltan Korda für den halbdokumentarischen Film »Elefantenjunge« 1937 entdeckt. Seine größten Erfolge waren die Filme »Der Dieb von Bagdad« und »Das Dschungelbuch« Anfang der vierziger Jahre. Diese Filme waren für ihn das Sprungbrett nach Hollywood. Er unterschrieb einen Vertrag bei Universal, konnte jedoch nie an die Erfolge der Filme seiner Kindheit anknüpfen.
Am 4. Januar 1944 wurde Sabu US-amerikanischer Staatsbürger und nahm während des Zweiten Weltkrieges auch an Kampfhandlungen in der amerikanischen Air Force als Heckschütze in Flugzeugen teil. Sabu heiratete 1948 die Schauspielerin Marilyn Cooper. Sie waren bis zu seinem Tode verheiratet und hatten zwei Kinder. Sabu starb im Alter von nur 39 Jahren völlig überraschend durch einen Herzinfarkt. Sein letzter Film für Disney, »A Tiger Walks« (1964), wurde posthum veröffentlicht und erhielt noch einmal gute Kritiken. Auf dem Walk of Fame in Hollywood ist bei »6251 Hollywood Blvd.« ein Stern für Sabu eingelassen. Das Studiokino der Lichtburg in Essen ist nach Sabu benannt.
Am 27. Januar 2004 hätte Sabu seinen achtzigsten Geburtstag gehabt. Möge er uns immer als Toomai, als Abu oder als Mowgli in Erinnerung bleiben!