Nach dem Urteil (Jusqu’à la garde)
Englischer Titel: Custody
Russischer Titel: Опекунство
Originaltitel: Jusqu’à la garde
Jugenddrama – Frankreich
Produktionsjahr: 2016
Filmlänge: 90 Minuten
Regie: Xavier Legrand
Buch: Xavier Legrand
Kamera: Nathalie Durand
Nach dem Urteil
Filmbeschreibung:
Miriam ist fassungslos, als das Gericht ihrem unberechenbaren Ehemaligen Antoine das Besuchsrecht für den gemeinsamen Sohn Julien zuspricht. Von nun an soll der Elfjährige jedes zweite Wochenende bei seinem Vater verbringen. Die Besuche bei Antoine werden für Julien zur Tortur. Während Miriam daheim krank vor Sorge wartet, setzt Julien alles daran, seinen um Annäherung bemühten Vater nicht zu provozieren. Aber ist Antoine wirklich ein Pulverfaß?

Der elfjährige Julien wünscht sich eigentlich bloß eine heile Familie. Diese Hoffnung hat seine Mutter Miriam schon längst aufgegeben. Die Scheidung von Antoine ist ein qualvoller Prozeß. Antoine will nicht aufgeben. Als die Eltern sich vor Gericht um das Sorgerecht für Julien streiten, wird der Junge zum Mittelpunkt einer Schlammschlacht, die ihn innerlich zerreißt.

Nach der Scheidung von Antoine und Miriam Besson bekommt die Mutter das alleinige Sorgerecht für den elfjährigen Julien, Antoine will seinen Sohn jedoch weiterhin sehen. Der Junge wünscht sich jedoch, genau wie seine volljährige Schwester Joséphine, selbst entscheiden zu können, ob er die Wochenenden bei seinem Vater verbringt oder nicht. Das Gericht geht seiner Bitte aber nicht nach und setzt die Regelung durch, daß Julien samstags und sonntags zum Vater muß. Miriam ist entsetzt. Sie verbringt fortan die Wochenenden in ständiger Sorge um ihren Sohn, und auch für Julien werden diese zur Qual. Antoine bemüht sich indes, ein guter Vater zu sein und sich dem Jungen anzunähern – aber ohne Erfolg. Ist er wirklich das unberechenbare Monster, für das ihn seine Kinder und geschiedene Ehefrau halten?
Darsteller der Jungenrollen
Thomas Gioria
(Julien Besson, 11 Jahre)
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Kommentare zum Film
Rocky 62
Ein echter Glücksgriff ist Xavier Legrand nach einer langen und schwierigen Suche mit seinem Kinderdarsteller Thomas Gloria gelungen, der mit seinem minimalistischen Spiel all den Trotz und den Schmerz und die Wut auszudrücken vermag, die seine Situation in ihm auslöst.
Die Darsteller sollten keine stereotypen Genrefiguren spielen. Der Wunsch des Regisseurs, seinen Darstellern zur größtmöglichen Wahrhaftigkeit zu verhelfen, verwundert wenig: Auch er selbst ist Schauspieler, vor allem im Theater. Seine erste Kinorolle spielte er als Grundschüler in Louis Malles längst zum Klassiker avancierten Kriegsdrama Auf Wiedersehen Kinder. Die große Wucht dieses Debüts liegt schließlich vor allem darin, daß der Regisseur den Horror der häuslichen Gewalt inszeniert, diese aber nur kurz zeigt.
Umso mehr erstaunt es mich, daß nun selbst solch ein Film von der FSK erst ab 16 Jahren freigegeben wird. Auch hier können nun Kids, die dieses Thema betrifft, diesen Film nicht sehen. Die Freigabepolitik der FSK nähert sich immer mehr fragwürdigen US-amerikanischen Verhältnissen an. Uncle Sam läßt Grüßen.
Dieser Film wurde von Rocky 62 in die Filmliste eingetragen!
Archiv der Sende- und Vorführtermine:
Donnerstag, 23. August 2018, Kinostart in Deutschland
Donnerstag, 3. (4.) Dezember 2020, 0.05 bis 1.35 Uhr, SRF 1
Donnerstag, 3. (4.) Dezember 2020, 4.20 bis 5.50 Uhr, SRF 1
Mittwoch, 24. Februar 2021, 23.15 bis 0.45 Uhr, 3sat
Sonnabend, 16. Juli 2022, 23.15 bis 0.45 Uhr, 3sat (HD)
Dienstag, 28. März 2023, 23.55 bis 1.25 Uhr, SRF 1
Sonnabend, 1. April 2023, 23.25 bis 0.55 Uhr, 3sat
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